Diverse Umbrüche und die turbulente Entwicklung Berlins um 1880 bietet Interessierte viele Möglichkeiten, die spannende Geschichte Berlins anschaulich und interessant darzustellen. Im Jahr 1880 ist die Entwicklung Berlins zur Weltstadt noch gerade am Entstehen und so bietet gerade diese Zeit eine einmalige Chance, die Genese der Stadt im Wandel zu zeigen. Durch die digitalen, visuellen Techniken der heutigen Zeit bieten sich neue und vielfältige Mittel, Geschichte und Stadthistorie erlebbar zu präsentieren.
Dieses Projekt ist der Versuch, die verschiedenen medialen Techniken zu nutzen und interdisziplinär an dieser bewegenden Zeitepoche Berlins zu arbeiten und sie darzustellen.
Da dieses Projekt bislang durch Selbstfinanzierung am Leben erhalten wird, freuen wir uns über jegliche Unterstützung in Form von Spenden. Auch Informationen oder Zusendung von Fotos aus dieser Zeitepoche von Berlin sind sehr gerne gesehen. Wenn Sie helfen möchten, finden Sie unten stehend unseren Spendenknopf und unsere Mailadresse.
Die Industrielle Revolution nahm Einzug in die Stadt. Die Fabriken, die sich entlang der Spree im Stadtzentrum angesiedelt hatten, wichen und siedelten sich vermehrt außerhalb der Stadt in Spreenähe an. Dies wurde dadurch begünstigt, dass nun auch Waren und Personen über den stärkeren Schiffsverkehr und der Eisenbahn nach Berlin transportiert werden konnten. Die dadurch freiwerdenden Flächen der Innenstadt standen nun für Büros, Wohnungen, Gewerbe oder Staatlichen Einrichtungen zur Verfügung.
Das Schloss war der Mittelpunkt der Stadt. Es erfuhr schon in den Jahren 1848 – 1853, also kurz vor dem Bau des Eosander Portals und anderer kleinerer Umbauten, eine starke äußerliche Veränderung, denn die alles überragenden Kuppel wurde gebaut. Ab 1871 diente das Schloss als königlichen Residenz. Vor dem Schloss am Spreekanal standen noch die ein paar Jahre später abgebrochenen Häuser der Schlossfreiheit. Sie mussten 1894 dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals weichen, welches Friedrich Wilhelm II zu Ehren für seinen Großvater Kaiser Wilhelm I errichten ließ.
Am südlichen Ende der Schlossfreiheit lag das Café Helms und gegenüber diesem, das als rote Burg oder als Rotes Schloss bezeichnete Geschäftsgebäude. Den Namen verdankte es seiner Ähnlichkeit mit dem Roten Rathaus. Dort begann auch der ehemalige Turnierplatz aus dem 16. Jahrhundert, die sogenannte Stechbahn,. Dieses Gebiet wandelte sich zu einer regen Geschäftsadresse. Der anliegende Schlossplatz war lange die eigentliche Frontseite des Schlosses und wurde 1891 durch einem mittig auf dem Platz stehenden Schlossbrunnen von dem berühmten Bildhauer Reinhard Begas erweitert.
Als Ersatz der aus Holz bestehenden Hundebrücke baute K. F. Schinkel im Mai 1822 die Schlossbrücke. Nach 2 Jahren war der Bau soweit abgeschlossen, dass der Preußische Kronprinz mit seiner frisch angetrauten Braut über die Brücke fahren konnte. Da es nur ein provisorisches Holzgeländer gab, kam es beim Gedränge zu einem schweren Unglück, wobei 22 Menschen im Wasser starben. Erst 1824 erhielt die Brücke ihr eisernes Geländer, die befestigten Gehwege und ihren Klappenmechanismus für die Schifffahrt. Bis 1857 wurde dann auch die acht Skulpturen aufgestellt und gaben der Straße „Unter den Linden“ nun ein würdige Verbindung zum Schloss. Die jeweils auf beiden Seiten stehenden inneren Figuren stellten Athene, die äußeren mit den Flügeln versehenen stellten die Göttin Nike oder Iris dar.
Der von Lennè im Sinne Schinkels gestaltete Lustgarten zusammen mit dem von Albert Wolff gestalteten Reiterdenkmal Friedrichs Wilhelm III diente der damaligen Bevölkerung Berlins zum Flanieren. Angrenzend lag das von Karl Friedrich Schinkel im Jahre 1825 bis 1830 erbaute klassizistische Königliche Museum. Benachbart davon war der von Johann Boumann errichtete und der durch K.F. Schinkel 1820-1822 im Sinne des Klassizismus umgebaute Berliner Dom. Dieses Gebäude stand kurz vor dem Abriss, da geplant wurde, dass er einem neueren und sehr viel größeren Berliner Dom weichen sollte, der dem Petersdom in Rom als Gegenpart dienen sollte. So wurde nach Plänen von Friedrich August Stüler schon begonnen zu bauen, aber durch die Wirren der Revolution von 1848 kamen die Bauarbeiten zum Erliegen. Da aber nun der Staatshaushalt nach der Revolution nicht mehr durch den König selbst sondern in Preußen durch das Abgeordnetenhaus bestimmt wurde, welches kein großes Interesse an den Plänen für den Dom zeigte, kam die Baustelle komplett zum Stillstand. Erst im Juni 1894 wurde, nach neuen Plänen von Architekten Julius Raschdorff der Grundstein für ein neues Gotteshaus gelegt und 27. Februar 1905 wurde der Bau vollendet.
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